Friedrich Bödecker Kreis
Literatur für junge Leute
Junge Talente schreiben
Eifel Kulturtage
Vom Tagtraum zum Traumtag - Wortsport-Workshop mit Bas Böttcher und dem Bücherclub der Stadtbücherei Trier
Treffpunkt Hannover 2020
Wir sind hier - Schreibwerkstatt mit Hanna Jansen, Clip 10
„Junge Talente schreiben“ (JTS)
Der Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Rheinland-Pfalz und in Luxemburg e.V.
(FBK RPL) führt mit der Nikolaus Koch Stiftung von 2019 bis 2021 das neue Projekt „Junge Talente schreiben“ (JTS) in der Region Trier (Eifel, Mosel, Saar, Hunsrück) durch. Wir wollen junge Leute an die Literatur heranführen und Ihnen Gelegenheit geben, die moderne Kinder und Jugendliteratur durch die lebendige Vermittlung unserer Kinder- und Jugendbuchautoren kennen zu lernen und sich selbst mit eigenen Schreibversuchen zu erfahren.
Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen können sich ab dem 1.1.2019 für das Projekt bewerben.
Kontaktdaten
Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Rheinland-Pfalz und in Luxemburg e.V.
Saarstraße 21
54290 Trier
http://www.fbkrpl-boedecker-kreis.com
eingetragener, gemeinnütziger Verein
Ansprechpartner
Malte Blümke, Vorsitzender
Saarstraße 21
54290 Trier
Tel.: (0651-9941437)
Mobil: (0177-6114811)
E-Mail: malte.bluemke@outlook.com ; fbk.rpl@outlook.com
Projektstart: 1. Januar 2019
Durch Schreibwerkstätten und Autorenbegegnungen mit professionellen Kinderund
Jugendbuchautoren sollen neue Gruppen von Lesern und Schreibern
erschlossen werden und Kindern und Jugendlichen die Welt der Literatur eröffnet
werden. Wir wollen die Lesemotivation und die Lese- und Schreibfähigkeiten von
Kindern und Jugendlichen und deren persönliche Entwicklungen fördern.
Das Projekt ist in den Bereich Bildung einzuordnen. Denn es geht durch den Kontakt
von Kindern und Jugendlichen mit den Autoren im Rahmen der geplanten
Schreibwerkstätten und Autorenbegegnungen um die literarische Bildung von
Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis zwanzig Jahren. Das Projekt wird in
enger Abstimmung mit Schulen und Museen und außerschulischen
Bildungseinrichtungen durchgeführt, geht jedoch weit über deren Bildungsauftrag
hinaus. In den Schreibwerkstätten wollen wir Kinder und Jugendliche an die Formen
der literarischen Sprache heranführen und sie zu eigenen literarischen Gestaltungen
motivieren und befähigen. Die wichtigste Zielsetzung ist es, den Kindern und
Jugendlichen die Scheu vor der literarischen Sprache zu nehmen und sie
schrittweise zum kreativen Umgang mit Sprache zu führen. Durch den Kontakt mit
den professionellen Autorinnen und Autoren lernen die Kinder und Jugendlichen die
Arbeitsweise von Profis kennen und erhalten während den Schreibwerkstätten und
danach durch die Autoren und die begleitenden Fach- und Lehrkräfte gezielte
Rückmeldungen, die sie zu eigenen Schreibversuchen befähigen. Das Projekt
„Junge Talente schreiben“ setzt zunächst einmal sehr niederschwellig an.
Wir wollen auch bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche und Kinder und
Jugendliche mit Migrationshintergrund erreichen und können hier an unsere
erfolgreichen Kultur-macht-stark Projekte „Flieg, mein Pinguin flieg!“ und „Unterwegs
mit dem Lesetroll“ und die Projekte des Bundesverbandes der Friedrich-Bödecker-
Kreise e.V. „Heimat in der Fremde“, „Begegnung der Kulturen“ und „Meine Sprache,
deine Sprache“ anknüpfen.
Insofern sind die Schreibwerkstätten stärker prozessorientiert.
Allerdings verfolgen wir mit unserem Projekt auch den ambitionierten Anspruch,
Kinder und Jugendliche zu befähigen, an dem lyrix-Bundesgedichtwettbewerb und
dem Bundeswettbewerb „Treffen junger Autoren“ teilzunehmen und eigene Gedichte
und Geschichten zu verfassen. Auch hier können wir auf eine zehnjährige Tradition
zurückgreifen, in der es uns immer gelungen ist, junge Leute aus Rheinland-Pfalz zu
Preisträgern in den beiden o.g. literarischen Bundeswettbewerben zu machen.
Lesen und Schreiben können sind Basiskompetenzen, die es zu beherrschen gilt, um
Zugang zu Bildung zu sichern und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und es
aktiv gestalten zu können. Lesen ist nicht nur eine geistige Technik , sondern
erfordert und setzt komplexe Hirntätigkeiten in Gang, insbesondere Prozesse des
sich selbst Verstehens. Um Literatur lesen und verstehen zu können, braucht es
hoch entwickelte Fähigkeiten. Dabei wohnen vornehmlich literarischen Texten jene
Potenziale inne, die nicht allein intellektuellen, sondern auch emotionalen und
zwischenmenschlichen Kenntnissaufbau befördern.
Literatur lesen und verstehen zu lernen bedarf des kontinuierlichen und kompetenten
Umgangs mit den Werken der Autor*innen und den Austausch über Gelesenes.
Dafür reicht der Schulunterricht keineswegs aus. Kommt hier doch vor allem der
moderne, sich gezielt an die jungen Generationen richtende Bereich der Kinder- und
Jugendliteratur in der Regel zu kurz. Literatur, die ihre Lebenssituationen in den Blick
nimmt, Literatur, welche sich ihren Themen widmet, sich mit ihren Werten und
Orientierungen auseinandersetzt und sich innerhalb einer komplexen Medienwelt
immer wieder neu erfindet. Diese Literatur zu entdecken, Interesse zu wecken, sich
in ihr wiederzufinden und die Autor*innen dieser Literatur zu treffen, all dies soll
Türen öffnen, zur Persönlichkeitsbildung beitragen und anregen, eigene
Schreibversuche zu wagen und vielleicht zu verstetigen.
Ausgangspunkt stellt die wissenschaftliche Untersuchung „Autorenbegegnungen in
der Grundschule und Sekundarstufe I: eine empirische Untersuchung zu den
Auswirkungen auf die Lesemotivation und das Leseverhalten“, erarbeitet von der
Universität Dortmund im Auftrag des Bundesverbandes der FBK dar. In der
Zusammenfassung der Erkenntnisse heißt es u. a.: „Unsere Ergebnisse belegen in
weiten Teilen, dass das authentische Erleben einer Autorenbegegnung eine
gesteigerte Lesemotivation bewirken kann. Die in der Ausgangsfrage genannte
Nachhaltigkeit von Autorenbegegnungen lässt sich hingegen nicht an einer
singulären Lesung festmachen. Einen nachhaltigen Effekt wird man unseres
Erachtens nur durch kontinuierlich stattfindende Autorenbegegnungen mit einer
sinnvollen Vor- und Nachbereitung erreichen können.“ (siehe „Lebendige Literatur“…
Westermann-Verlag, 2008).
Inhaltlich können sich die Schreibwerkstätten beispielsweise auf Phänomene wie
Mobbing, Gewalt, Verlustgefühle nach Trennungen oder Zukunfts- und
Versagensängste, Ausgrenzung und Neid beziehen; natürlich auch auf die für junge
Leute überaus zentralen Belange wie Freundschaft, Liebe, virtuelle Kontakte, Musik,
Sport, Heimat, Partys, Spaß haben etc. Schreibwerkstätten können verschiedenste
literarischen Genres wie Erzählung, Bericht, Interview, Krimi, Fantasy, Lyrik, etc.
bedienen und geben der Verknüpfung mit anderen Künsten oder Medien (z. B.
Poetry Slam, Musik, Hör-/Theaterstück) Raum. Darin eingebunden sind die
Vermittlung von literarisch-ästhetischen Mitteln und Methoden, wie sie in den
unterschiedlichen Genres zum Einsatz kommen.
Der Lernvorgang eines jeden Kindes ist aktiv, individuell und eigenständig – aber
abhängig von der sozialen und medialen Lernumgebung. In der Schaffensphase liegt
auch das Augenmerk der Werkstattgestalter*innen auf Kindern und Jugendlichen, die
verstärkte Aufmerksamkeit benötigen: Literaturvernachlässigte und leseungewohnte
Kinder und Jugendliche. Es soll erreicht werden, dass gerade diese Teilnehmer sich
auch in einer Schreibwerkstatt wohlfühlen, ankommen, etwas Eigenes schaffen und
Erfolge feiern, ohne das Gefühl zu haben, hier eine Sonderrolle einzunehmen.
Die Schreibwerkstätten richten sich an aktuellen pädagogischen Erkenntnissen aus:
Hier wird ohne Leistungs- und Ergebnisdruck eher spielerisch an Sprache und Texte
herangeführt. Die Lust an der eigenen Kreativität wird geweckt und es gibt vielfältige
Möglichkeiten, diese auszuleben. Die Teilnehmer erhalten die Chance der
Partizipation an der Ausgestaltung des Gesamtprozesses und finden im Endprodukt
ihre eigenen Ideen umgesetzt. Im Sinne non-formaler Bildung fungiert der/die
Autor*in als Werkstattleiter eher lenkend und anregend, nicht belehrend. Die
Eigenmotivation der Teilnehmer und die Lernprozesse in der Gruppe sind Antrieb
und Motor aller Werkstatttage.